Was Trauma wirklich ist – und wie Traumatherapie hilft
Ein Beitrag aus der Praxis Simone Lazarus, Heilpraktikerin für Psychotherapie

Wenn das Leben in ein Davor und Danach zerfällt
Manche Ereignisse verändern alles.
Sie erschüttern unser Vertrauen in Sicherheit, in andere Menschen, manchmal sogar in uns selbst.
Ob es ein Unfall war, Gewalt, Verlust oder ein jahrelanges Gefühl von Angst – das Erlebte gräbt sich tief ein.
Viele Menschen sagen später:
„Ich weiß, es ist vorbei, aber mein Körper weiß es nicht.“
Genau das ist Trauma. Es ist keine Erinnerung an ein Ereignis, sondern eine Reaktion, die im Nervensystem fortbesteht – auch lange, nachdem die Gefahr vorüber ist.
Wie Trauma sich zeigt
Trauma kann laut oder still sein.
Es kann sich in Panikattacken, Schlafstörungen oder Rückzug äußern – oder in dem Gefühl, „irgendwie nicht ganz da zu sein“.
Typische Anzeichen sind:
- Übererregung: ständige Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsprobleme
- Intrusionen: aufdrängende Bilder, Flashbacks, Alpträume
- Vermeidung: Orte, Gespräche oder Gefühle, die an das Erlebte erinnern
- Gefühllosigkeit: innere Leere, Erschöpfung, Dissoziation
Der Körper reagiert weiter, als wäre man noch mitten in der Gefahr.
Er bleibt im Überlebensmodus – Herzklopfen, Anspannung, Atemnot.
So schützt er, was er nicht verarbeiten konnte.
Warum man sich selbst nicht „zusammenreißen“ kann
Trauma ist keine Willenssache.
Viele versuchen, „einfach weiterzumachen“, stark zu bleiben, zu funktionieren.
Aber das Nervensystem lässt sich nicht überreden.
Was einmal zu viel war, bleibt gespeichert – als Körpererinnerung, als Reflex, als Vermeidungsverhalten.
Erst wenn diese Signale verstanden werden, kann Heilung beginnen.
Denn sie bedeuten keine Schwäche.
Sie zeigen, dass der Körper versucht, uns zu schützen.
Was in der Traumatherapie geschieht
Traumatherapie bedeutet, wieder Sicherheit zu lernen – im Körper, im Denken, im Fühlen.
Am Anfang steht nicht die Vergangenheit, sondern die Gegenwart:
Wie kann ich mich heute beruhigen?
Wie erkenne ich, wann ich sicher bin?
Schritt für Schritt entsteht ein Gefühl von Stabilität.
Atemübungen, Körperwahrnehmung, innere Bilder und Sprache helfen, Kontrolle zurückzugewinnen – nicht durch Verdrängen, sondern durch Bewusstheit.
Erst wenn Stabilität spürbar ist, folgt der zweite Teil: das vorsichtige Annähern an das, was geschehen ist.
Nicht, um es erneut zu erleben, sondern um es einzuordnen.
Was damals chaotisch war, bekommt heute Struktur, Worte und Sinn.
Warum Erzählen heilt
Ein traumatisches Erlebnis bleibt wie ein ungeordnetes Fragment im Gedächtnis.
Wenn es erzählt wird – in einem sicheren, wertschätzenden Rahmen – verbindet sich die Erinnerung mit der Gegenwart.
Das Gehirn begreift:
Es war damals. Jetzt bin ich hier.
Damit verliert das Geschehene seine Macht.
Heilung entsteht nicht durch Vergessen, sondern durch Verstehen.
Nicht durch Stärke, sondern durch Vertrauen.
Heilung heißt nicht, dass alles verschwindet
Traumatherapie verändert nicht die Vergangenheit, aber sie verändert, wie sie sich anfühlt.
Manche Erinnerungen bleiben traurig – doch sie brennen nicht mehr.
Sie gehören zur eigenen Geschichte, ohne sie zu beherrschen.
Viele Menschen berichten, dass sie nach der Therapie wieder atmen können, tiefer schlafen, Nähe zulassen, sich selbst spüren.
Es ist kein plötzlicher Wandel, sondern ein leises Wiederfinden –
ein Zurückkehren ins Leben, Schritt für Schritt.
In meiner Praxis für Traumatherapie in Freudenberg am Main begleite ich Menschen dabei, Vertrauen, Stabilität und Lebensfreude wiederzufinden.
Heilung nach einem Trauma braucht Zeit, Sicherheit und Verständnis – und manchmal den Mut, sich Unterstützung zu holen.
Weiterführende Informationen zu Traumafolgestörungen und bewährten Therapieansätzen finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT).
Wenn Stabilität und Sicherheit langsam zurückkehren, entsteht Raum für den nächsten Schritt: die bewusste Selbstwahrnehmung.
Im folgenden Artikel geht es darum, wie Sie lernen können, sich selbst wieder zu spüren – achtsam, liebevoll und ohne Bewertung.
👉 Heilung beginnt mit Selbstwahrnehmung – der Weg zurück zu dir selbst
Wenn Sie mehr über meine Traumatherapie Freudenberg erfahren möchten oder sich Unterstützung wünschen, finden Sie alle Informationen auf meiner Kontaktseite